Programm der Vortragsreihe „Wissenschaft im Rathaus"
Wissenschaft im Rathaus heißt es einmal im Monat im Alten Rathaus. Am letzten Montag des Monats präsentieren Magdeburger Wissenschaftler ihre aktuelle Forschung und tauschen dafür ihr Forschungslabor und den Hörsaal mit dem Rathaus.
Dabei werden aktuelle Forschungsthemen aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen beleuchtet, die sowohl die ganze Bandbreite als auch die Schwerpunkte des Wissenschaftsstandorts Magdeburg verdeutlichen.
Die Vortragsreihe „Wissenschaft im Rathaus“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Magdeburger Forschungseinrichtungen, der Städtischen Volkshochschule und der Stadtverwaltung.
Beginn ist jeweils 19.00 Uhr im Bereich Ausstellung/Empfang. Die Teilnahme an der Veranstaltung im Alten Rathaus ist kostenlos. Zur Planung der Platzkapazitäten wird um telefonische Voranmeldung in der Städtischen Volkshochschule unter der Rufnummer 03 91/5 35 47 70 gebeten.
Termin der FNW
Montag, 25. März 2019
Epigenetik - Wie frühkindliche Stresserfahrungen vererbt werden können
mit Prof. Dr. Jörg Bock, AG „Epigenetik und Strukturelle Plastizität“ Institut für Biologie,
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Die Entwicklung funktioneller neuronaler Netzwerke beruht auf einem komplexen Zusammenwirken von genetischen Vorprogrammierungen und Umwelteinflüssen. Neuere Studien zeigen, dass Stresserfahrungen vor und während der Geburt diese Entwicklungsprozesse negativ beeinflussen können und daher ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung psychischer Störungen wie Depression, Angsterkrankungen oder ADHS darstellen. Andererseits kann die erfolgreiche Bewältigung früher Negativerfahrungen aber auch zu angepassten Veränderungen der neuronalen Strukturen führen, die sich in späteren Lebensphasen durch verbesserte Stressbewältigungsoptionen (Resilienz) zeigen. Die angesprochene Interaktion zwischen Umweltfaktoren und genetischer Vorprogrammierung wird von sogenannten epigenetischen Prozessen moduliert, einer übergeordneten Ebene der genetischen Regulation. Neuere Befunde weisen daraufhin, dass umweltinduzierte epigenetische Veränderungen auf Nachfolgegenerationen übertragen werden können. Sie werden daher als einer der Hauptmechanismen der transgenerationalen Übertragung traumatischer Erfahrungen diskutiert.