Willy Zabel

Worum ging es in deiner Bachelorarbeit?

Ich habe Stau- und Lawinenerscheinungen an einem mit Holzdübeln gefüllten Silo untersucht. Von besonderem Interesse war hierbei der Zusammenhang zwischen den Abmessungen der Dübel, dem Siloausflussdurchmesser und der Lawinengröße. Letztlich sollte für diesen Zusammenhang ein Modell verifiziert werden.

 

Worum ging es in deiner Masterarbeit?

In meiner Master-Arbeit, an der Universität Leipzig, habe ich eine zehnstündige Unterrichtssequenz für den Mathematik-Unterricht der gymnasialen Oberstufe entworfen und ausgewählte Stunden erprobt. Als methodische Grundlage diente das Konzept des forschend-entdeckenden Lernens, welches versucht, den universitären Forschungsprozess altersgerecht in den Schulunterricht zu übertragen. Schülerinnen und Schüler werden darin mit real-motivierten Problemstellungen konfrontiert und sollen zur Problemlösung eigene Untersuchungshypothesen und Lösungstrategien erarbeiten, Versuche bzw. Berechnungen durchführen und den gesamten Prozess in einem Lernprotokoll dokumentieren und reflektieren. Beim "Nachentdecken" historischer Integrationsprobleme von Archimedes (Parabelexhaustion) über Kepler bis hin zu modernen iterativen Verfahren (Einblick in Polynom-Interpolation/Newton-Cotes-Formeln) entwickeln Schülerinnen und Schüler Näherungsverfahren wie die Trapez-Regel oder die Kepler'sche Fass-Regel selbstständig neu und gelangen durch aktive Auseinandersetzung mit der Thematik zu einem tiefgründigeren und nachhaltigeren Verständnis von Mathematik. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den gewinnbringenden Einsatz von neuen Medien, vorrangig dem dynamischen Geometrie- und Algebra-Programm "GeoGebra" zur Modellierung der Problemaufgaben, gelegt.

 

Was machst du gerade und wie sehen deine Zukunftspläne aus?

Nach Abschluss des universitären Teils der Lehrerausbildung warte ich nun auf die Zuweisung eines Referendarplatzes für das kommende Schuljahr. Während dessen arbeite ich in der Abteilung für Mathematik-Didaktik der Universität Leipzig mit Lehramtsstudierenden aus Mathematik, Physik, Latein und Geschichte an der Erstellung von Schüler-Workshops der Klassenstufen 5-12 rund um das Thema "G. W. Leibniz" anlässlich des Leibniz-Jahres 2016.

 

Was hat dir an deinem Studium an der OvGU gefallen?

Die OVGU bietet einen kompakten Campus der kurzen Wege. Zwischen den Vorlesungen ist durchaus ein Mensa- und ein Bibliotheksbesuch drin, ohne dass man zur nächsten Veranstaltung hetzen muss. Wer Lust hat, kann gerne zum Ausspannen in den an das Unigelände angrenzenden Nordpark gehen. Positive Erwähnung soll auch das günstige Semesterticket finden.

 

Was fandest du besonders gut am Physikstudium in Magdeburg?

Das wohl Beste waren das super Betreuungsverhältnis und ein ansprechender, familiärer Jahrgang. Das Experimentalphysik-Praktikum hat sowohl für feuchtfröhliche als auch nervig-stressige Momente gesorgt. Zudem erfreut sich die Physik-Fakultät einiger wirklich ambitionierter Dozenten, deren Begeisterung Studis auch durch schweren Stoff trägt.

 

Was begeistert dich an der Physik?

Physik ist Wissenschaft und Weltanschauung zugleich. Sie ist eine Herausforderung, weil es viel Geduld bedarf sie zu verstehen, doch letztlich belohnt sie jede Anstrengung mit (Selbst-)Erkenntnis.

 

Wie gefällt dir die Stadt in der du studiert hast?

Magdeburg hat genau die passende Größe -  alles, was Studenten interessiert ist nah beieinander und günstig zu erreichen. Wer das kulturelle Angebot der Großstadt sucht, aber nicht auf die familiären Verhältnisse vom Lande verzichten möchte, ist hier genau richtig. Wenn man unterwegs ist, trifft man eigentlich immer einen Freund/eine Freundin.

 

Letzte Änderung: 10.12.2019 - Ansprechpartner: Falco Plümecke